2010


Der Winter 2009/2010 war der erste sehr kalte nach einer Reihe milderer Winter. Noch Anfang März lag eine dicke Schneedecke und darunter hatten die Wühlmäuse viele Schäden angerichtet. Zum Glück waren keine Rosenwurzeln angefressen, aber die Wühlmaushöhlen und –gänge unter den Anhäufelungen und direkt an den Wurzeln verursachten viele Verluste. Auch die Wege und Flächen waren nach der Schneeschmelze ein Labyrinth aus Gängen und Wühlmaus-Hügeln.

Bis zum Frühjahrsmarkt im April gelang es so grade eben, die schlimmsten Schäden zu beseitigen.

Lost Beauties Mitglieder, die zum Markt und zur Jahreshauptversammlung teilweise sehr weit angereist waren, halfen dann noch am Vortag des Frühjahrsmarktes, die letzten erfrorenen Rosentriebe wegzuschneiden.

Im Laufe des Jahres konnten immer mehr Stauden in die mit Folie ausgelegten, neuen Beetbereiche umziehen und auch weitere Rosen fanden dort ihren Standplatz: Anfang Mai sogar noch von der Firma Schultheis gesponserte Wurzelnackte, die dank Anhäufelung alle wunderbar anwuchsen.

Anfang Juni präsentierte sich der Rosenpark dann auf den Fotos von (D. Zirngibl) schon so:


Im Laufe der Zeit hatte sich gezeigt, dass ein so großes wie das Rosenpark-Projekt nicht dauerhaft in Vereins-Trägerschaft weitergeführt werden konnte. Der Verein hatte keine ausreichend große Basis, um die Pflege durch Mitglieder aus der Region sicherstellen zu können. Von den wenigen Vereins-Mitgliedern, die zu Anfang noch mithelfen konnten, fiel der größte Teil später unglücklicherweise durch gesundheitliche, familiäre oder berufliche Gründe aus. Auch rechtlich gab es potentielle Probleme, denn ein gemeinnütziger Verein darf z. B. keinen Eintritt für sein Schaugelände nehmen.
Aus diesen Gründen hatte die Jahreshauptversammlung von Lost Beauties e.V. im September 2009 beschlossen, mir (unter bestimmten Auflagen) die Trägerschaft des Rosenparks zu übertragen und seit Juni 2010 heißt er „l´âge bleu Rosenpark“.
Daß dort weiterhin die Vereinsziele, wie z. B. Erhaltung von – und Information über seltene Rosensorten, umgesetzt werden, versteht sich von selber und zeigt sich u. a. an der Anzahl der zu Sicherungszwecken auch ins Ausland verschickten Edelreiser von Raritäten.


Beim Rosariumsgeburtstag im späteren Juni waren die Besucher, die den Rosenpark noch aus den Anfängen kannten, dann sehr überrascht über die inzwischen stattgefundene Entwicklung.

Im Spätsommer wurden weitere Edelreiser von Rosenpark-Raritäten zu Sicherungs- und Wiederverbreitungszwecken an Rosenschulen im In- und Ausland verschickt (bzw. teilweise auch von den Vermehrern selbst geschnitten).

Im Juli feierten Karsten und Babette Witten im Rosenpark ihre „Rosenhochzeit“. Meine anfänglichen Bedenken bezüglich eventueller Schäden an den Pflanzen erwiesen sich als größtenteils unbegründet und der durch ringsum aufgestellte Fackeln nächtlich beleuchtete Teich war ein so schönes Bild, dass ich für die Zukunft auch einige Abend-Veranstaltungen plane.

Weitere Fotos von 2010 (Kunst im Park):

Die Einwinterungsarbeiten des Herbstes wurden durch den frühen Frosteinbruch stark beeinträchtigt: Der von Karsten Witten zum Anhäufeln angefahrene Mist war durchgefroren und konnte nicht mehr verwendet werden. Darum brachte er über einen längeren Zeitraum jeden Morgen eine Traktorschaufel voll mit frischem, warmem Mist direkt aus dem Kuhstall. Willi Koop und ich beeilten uns dann, die Mistplacken auseinander zu reißen und sie so schnell wie möglich um die frostempfindlichen Rosen herum zu packen. Diese Arbeit musste bis zum Mittag erledigt sein, weil auch dieser, morgens noch dampfende Mist bis dahin steifgefroren war.

In der Woche vor Weihnachten waren dann endlich alle schutzbedürftigen Pflanzen angehäufelt und die Arbeitssaison konnte beendet werden.